Instrumentenvorstellung des Musikverein in Zolling in der Haager Schule
Eine kleine Auszeit aus dem Schulalltag erlebten Lehrer und Kinder in der Marina-Thudichum-Grundschule bei der Instrumentenvorstellung durch Instrumentallehrer des Musikverein in Zolling e.V. Klassenweise kamen sie in die Aula und warteten konzentriert und voller Spannung auf das was zu sehen, zu hören und auch zu spüren sein würde. Die Musiklehrer wurden mit Applaus begrüßt und fühlten sich in der Schulumgebung spürbar wohl; eine gute Grundlage zum Wiederkommen!
Christine Westermair, die beim Musikverein ihre Trompetenausbildung begonnen hatte und dieses Instrument jetzt in Innsbruck studiert, hatte viele Informationen über Blasinstrumente dabei und brachte diese auch zu Gehör. So ist verwunderlich, dass man auf einem Jagd- oder Posthorn, einer Fanfare oder auch einer „Schlauchtrompete“ verschiedene Töne spielen kann, obwohl keine Klappen oder Ventile da sind. Ganz einfach: Bei diesen Blechblasinstrumenten erzeugt der Musiker den Ton mit den Lippen und seinem Atem, der die sogenannten Naturtöne auf das Instrument (den Resonanzkörper) überträgt. Bei Trompete, Tenorhorn und Tuba mit den Ventilen oder dem Zug bei der Posaune kann die „Länge“ der Luftsäule im Instrument verändert werden. So kann man auch ganze Melodien und Tonleitern, nicht nur Naturtöne spielen. Dass die Vorläufer unserer modernen Instrumente schon in der Urzeit genutzt wurden und damals aus Knochen, Tierhörnern oder Muscheln gemacht wurden, erstaunte die Kinder. In Erinnerung blieb den Kindern, dass bei Blasmusik genau wie beim Gesang, immer Luftbewegung erforderlich ist und dass man nur mit den „schwingenden Lippen“ ohne Instrument Töne erzeugen kann.
Angelika Hagl, Klarinetten- und Saxophonlehrerin beim Musikverein zeigte eine Klarinette und eine Querflöte her und erläuterte, dass sie, wie auch die Saxophone, zu den Holzblasinstrumenten gehören. Begründet wird dies damit, dass der Ton bei Klarinette und Saxophon durch ein schwingendes Holzblättchen am Mundstück erzeugt wird. Bei den Flöten entsteht er durch die Verwirbelung der Luft an der Anblaskante. Querflöten wurden so wie auch die Blockflöten ursprünglich aus Holz hergestellt. Heute sind sie, ebenso wie die Saxophone aus Metall.
Große Verblüffung löste Thomas Linseisen am Schlagzeug aus. Er demonstrierte, dass man dieses Instrument auch leise spielen kann und dennoch gehört wird. Der Schlagzeuger stabilisiert den Rhythmus im Orchester und sorgt für die koordinierte Marschbewegung bei Umzügen. Das Schlagzeug erfordert hohe Konzentration und Fleiß. Um eine gute Schlagzeugerin oder ein guter Schlagzeuger zu werden, braucht man vielleicht 30% Talent, aber 70% Fleiß, Ausdauer, Geduld und Lust, so ein bekannter Schlagzeuglehrer.
Was es mit den Übungen „schlafende Oma“ oder „schnarchender Opa“ an der Steirischen Harmonika, oder besser der „Ziach“ auf sich hat, zeigte Irmi Grünwald ganz praktisch. Vorher erklärte sie aber den Unterschied zum Akkordeon mit seinen Klaviertasten, das beim Ziehen und Drücken den gleichen Ton erzeugt. Die Steirische oder Diatonische Harmonika mit ihren Knöpfen erzeugt beim Ziehen andere Töne als beim Zusammendrücken des Blasebalgs. Der Ton entsteht, wenn die Luft über die eingebauten Metallzungen streift. Die „schlafende Oma“ ermöglicht, die Harmonika ohne Tonerzeugung zusammenzudrücken oder auseinander zu ziehen und dann in der richtigen Tonart zu bleiben.
Bei einigen Kinder war der Eindruck der Instrumentenvorstellung so groß, dass Weihnachtswünsche auch in Richtung eines Instrumentes geäußert wurden und Fragen kamen, wo man sich denn zum Unterricht anmelden könne. Die Homepage des Musikverein in Zolling e.V. gibt dazu Auskunft.
Abschließend bleibt als gemeinsames Interesse zu nennen, dass eine ähnliche Veranstaltung im Frühjahr, ggf. als Beginn einer engeren Zusammenarbeit, stattfinden soll.
Franz Donauer