Ein ganz besonderer Auftritt in Rom

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Von Katharina Aurich

Die Vorfreude auf diesen außergewöhnlichen Auftritt ist groß: 40 Musiker des Zollinger Blasorchesters im Alter zwischen zehn und 61 Jahren haben sich auf den Weg nach Rom gemacht. Dort werden sie mit Kollegen aus dem Schwarzwald und der Steiermark als Ensemble aus 140 Musikern im Petersdom eine Messe und den Fronleichnamszug in den Vatikanischen Gärten musikalisch gestalten. Zur Reisegruppe aus dem Ampertal gehören auch 45 Kommunalpolitiker und Honoratioren samt ihren Partnerinnen und Angehörige der Musiker.

Diese besondere Ehre wurde den Instrumentalisten des Zollinger Musikvereins auf Initiative des Freisinger Kulturreferenten Hubert Hierl zuteil, der das Blasorchester in Rom vorgeschlagen hatte. Im vergangenen Herbst erreichte den Musikverein dann eine Einladung von Hans-Peter Fischer, dem Rektor des Campo Santo Teutonico und der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes, die den Fronleichnamstag organisiert.

"Seit vielen Jahren kommen immer wieder Blaskapellen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol zu uns, um dieses wunderbare Fest zu umrahmen", schrieb Fischer nach Zolling. Die Musiker überlegten nicht lange und sagten zu. Eine von ihnen ist die elfjährige Katharina Birgmeier aus Haag, die seit zwei Jahren im Jugendorchester das Tenorhorn spielt. "Hoffentlich werde ich fehlerfrei spielen, in der Formation im Gleichschritt bleiben und nicht aus dem Takt kommen", sagte sie bei der letzten Probe vor dem großen Auftritt. Ihr Lieblingsstück sei das Ave Maria, erzählt Katharina, während sie ihre Noten mit der Marschgabel an ihrem Tenorhorn befestigt. Sie wird von ihren Eltern und dem jüngeren Bruder begleitet und hat sich besonders über das schöne Dirndl, die Haferlschuhe und den schwarzen Hut gegen die Sonne gefreut, die sie extra für den besonderen Auftritt bekommen hat.

Insgesamt 29 Stücke - Märsche, Kirchenlieder, Hymnen - werden die Musiker aus dem Ampertal spielen. Aufgeregt sei sie meist nur bis zum Beginn eines Auftritt, wenn sie spiele, sei die Nervosität verflogen, erzählt die Elfjährige. Natürlich freut sie sich nicht nur auf ihren Auftritt im Vatikan, sondern auch auf das italienische Eis und Pizza.

Gemeinsam mit ihrer Familie wird sie noch ein paar Tage lang die heilige Stadt erkunden, damit sich der Flug lohne, wie ihr Vater berichtet. Das touristische Programm für die 85-köpfige Gruppe hat der Vorsitzende des Musikvereins Markus Staudt mit Unterstützung von Siegi Wanzke aus Freising, der schon viele Freisinger Reisegruppen durch Rom führte, vorbereitet. Es war schwierig, für so viele Gäste Hotels in der Nähe des Petersdoms zu finden, damit die Musiker nach den Auftritten keine langen Wege zurücklegen müssen, um ihre Instrumente zu verstauen. Auch für Dirigent Markus Fichtner wird die Reise ein besonderes Erlebnis sein. Vor allem findet er es spannend, die Dirigenten der beiden anderen Kapellen zu erleben. Seit einigen Monaten seien sie in Kontakt und müssten jetzt noch absprechen, wer den 140 Mitglieder starken Musikerzug dirigiert.

Vielleicht spielten sie ja auch ein Ständchen für den bayerischen Ministerpräsidenten Söder, der zur gleichen Zeit in Rom weile und eine Audienz beim Papst habe, so Staudt. Und was werden die Zollinger dann spielen? Natürlich Bayernhymne und Defiliermarsch, so der Vorsitzende.