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Mit 29 Stücken nach Rom

Stand: 27.05.2018, 19:06 Uhr

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Das Fronleichnamsfest 2018 wird beim Musikverein in Zolling noch lange in Erinnerung bleiben. Es führt die Musiker aus dem Ampertal nämlich direkt in den Vatikan nach Rom, genauer gesagt in die Vatikanischen Gärten im Westen des Kirchenstaates.

Zolling/Rom – Auf Einladung des Rektors des Campo Santo Teutonico, der deutschsprachigen Gemeinschaft im Vatikan, Hochwürden Hans-Peter Fischer, begleitet der Musikverein neben zwei anderen Abordnungen aus Deutschland und Österreich die Fronleichnamsprozession, die dort vor fünf Jahren auf Anregung von Georg Gänswein, Privatsekretär von Papst Benedikt XIV., ins Leben gerufen worden war.

Dirndl, Haferlschuhe, Trachtenhüte und Kniebundstrümpfe sind wohl eher ein seltenes Bild in den Vatikanischen Gärten. Doch das Jugend- und Blasorchester des Musikvereins wird selbstverständlich in seiner Vereinstracht aufmarschieren – worauf sich die zwölfjährige Katharina aus Untermarchenbach selbstverständlich schon sehr freut. „Vielleicht sehen wir sogar Papst Benedikt“, meint die Schülerin, die im Jugendorchester seit einigen Jahren das Tenorhorn spielt. Doch da winkt Dirigent Markus Fichtner ab. „Wir haben natürlich eine Anfrage nach einer Privataudienz gestellt.“ Doch der emeritierte Papst empfange keinen Besuch mehr im Vatikan-Kloster Mater Ecclesiae, dem Alterssitz von Benedikt.

Wie kam der Besuch zu Stande? Als aktueller Kulturpreisträger des Landkreises Freising seien sie vom Freisinger Kulturreferent Hubert Hierl empfohlen worden, berichtet Fichtner. Dieser habe letztendlich den Kontakt nach Rom hergestellt. In die ewige Stadt zu reisen, das ließen sich auch die Eltern der Mitglieder des Jugendblasorchesters nicht entgehen. „Unsere Kinder im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren brauchen sowieso einen Erziehungsberechtigten als Reisebegleiter“, weiß der Dirigent. Und einige Familien hätten die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das Ereignis mit einem Urlaub verknüpft.

Für rund 40 Musiker und 85 Begleitpersonen musste also Flug und Hotelaufenthalt gebucht werden. „Eine Mordsarbeit“, kommentierte Vorsitzender Markus Staudt die Organisation. Schließlich sollen die Hotels ja so gelegen sein, dass man fußläufig die Vatikanischen Gärten erreicht. „Während der Ferienzeit kein leichtes Unterfangen“, seufzte Staudt.

Doch welche musikalische Leckerbissen hat das Zollinger Blasorchester nun im Gepäck? „Wir haben 29 Stücke einstudiert“, verrät Fichtner. Neben Märschen und festlichen Stücken – letztere werden einen Tag vor der Fronleichnamsprozession im Petersdom erklingen – mussten auch verschiedene Nationalhymnen eingeübt werden: die deutsche, die österreichische, die italienische und die Hymnen des Vatikan-Staates und der Schweiz. Schließlich sei ja auch die päpstliche Schweizergarde mit dabei.

„Musikalisch wird das alles sehr interessant“, ist sich Fichtner sicher. „Die Blasorchester werden auch gemeinschaftliche Stücke spielen.“ Und weil nur eine halbe Stunde gemeinsames Proben auf dem Programm stehe, sei man da gefordert. Neben der Fronleichnamsprozession wird man die italienische Hauptstadt auch in Sachen touristische Ziele und italienischem Essen erkunden. Der frühere Vorsitzende des Freisinger Stadtverbands für Sport und Gymnasiallehrer Sigi Wanzke habe jede Menge interessante Tipps gegeben, freut sich Fichtner.